Liebes Tagebuch,
schlaflose Nächte liegen hinter mir. Ich hatte eigentlich vor, meinen Vertrag bei Atlanta United bis Jahresende zu erfüllen und zu versuchen, den Club zur ersten Titelverteidigung der Geschichte zu führen. Doch dann trudelte ein Angebot ein, was ich nicht ablehnen konnte. Doch erst einmal kurz noch ein Blick zurück auf Atlanta.
Ich denke, ich übergebe den Verein glänzend aufgestellt. Wir liegen in der Tabelle zwar nur auf dem 5. Platz der Conference und auf dem 10. Rang insgesamt. Durch unseren Champions-League-Lauf so wie viele Nationalspieler-Abstellungen wurden aber zahlreiche unserer Spiele verschoben. Wir haben daher 6-8 Partien weniger bestritten. Mit nur fünf Punkten aus den Nachholspielen ist das Team schon wieder Spitzenreiter in der (in diesem Jahr aber deutlich schwächeren) Eastern Conference.

Aber nun zu meinem neuen Verein. Ich habe beim britischen Traditionsclub Crystal Palace angeheuert. Dort hat man einen ungemein bewegten Sommer hinter sich.

Palace war zuletzt hoch verschuldet. Dann warf vor zwei Wochen noch der dänische Erfolgscoach Thomas Frank hin. Er hatte das Team im Dezember 2027 im tiefsten Abstiegskampf übernommen, gerade so zum Klassenerhalt geführt. Diese konnte er vergangenes Jahr bestätigen und in der zurückliegenden Saison das Team sogar auf den 11. Rang führen. Doch nun wechselte er zum SSC Neapel nach Italien.
Wenige Tage später übernahm der amerikanische Geschäftsmann Michael Salinas den Club. Er etablierte nicht nur eine neue Führungsstruktur, sondern pumpte auch über 230 Millionen Euro in den Verein, um die Schulden zu tilgen und den Weg zu einem Neuaufbau zu ebnen.

Vor allem trat er an mich heran. Er hat als Amerikaner meine Erfolge in Atlanta aus nächster Nähe verfolgt und will, dass ich in Europa daran anknüpfe. Ein 3-Jahres-Vertrag mit einem Salär von 1,85 Millionen Euro pro Saison hat mich in Verbund mit der spannenden Aufgabe überzeugt.
Einfach wird sie nicht. Aufgrund der Altlasten steht mir erst einmal nicht wirklich zusätzliches Geld für Neueinkäufe zur Verfügung. Im Gegenteil: Das Gehaltsbudget ist massiv überschritten, obwohl es zu den niedrigsten der Premier-League gehört.
Trotzdem sind die sportlichen Ziele hoch angesetzt. Es soll mindestens ein einstelliger Tabellenplatz erreicht werden. Das gelang dem Verein seit dem Wiederaufstieg in die Premier League im Jahr 2013 nur ein einziges Mal (8. Platz 2025). Spätestens in der Saison 2032/2033 will man um einen nationalen Pokalsieg mitspielen (was immerhin meinem Vorgänger Frank 2029 mit dem zweiten Platz im FA Cup beinahe gelang).

Mir helfen werden hoffentlich auch ein paar Vertraute aus Atlanta. So soll unter anderem Zlatan Ibrahimović will wieder mein Trainer-Team verstärken. Hier warten wir noch auf die Erteilung einer Arbeitserlaubnis.
Zuerst werden wir den vorhandenen Kader analysieren. Zu diesem gehören auch zwei deutsche Landsmänner. Der Ex-Schalker und -Mainzer Tom Krauß hat es bei Palace sogar zum dreifachen Nationalspieler gebracht und wird mit rund 100 Millionen Euro Marktwert taxiert. Auch der aus der Kölner Jugend stammende Justin Diehl hat mit 168 Einsätzen für den Club hier schon eine lange Geschichte. Einige Spieler wollen weg, um in Champions-League-Vereinen zu spielen.

Ein besonderes Juwel scheint mir das argentinische Spielmacher-Talent Gerardo Maidana. Wichtig werden zudem, wenn wir sie im Club halten, der portugiesische Fanliebling Mateus Fernandes sowie Abwehrchef und Kapitän Marc Guéhi.
Andere Spieler werden dafür hoffentlich gehen. Noussair Mazraoui wurde 2028 für 25 Millionen Euro von Real Madrid geholt, verdient vier Millionen und hat hier nie Eindruck hinterlassen. Man darf zweifeln, ob er noch das Niveau für die Liga hat. Auch Keeper Dean Henderson hat sicher große Verdienste für den Verein. Dass er seit Jahren sehr maue Durchschnittswertungen zwischen 6,3 und 6,7 sammelt, lässt mich aber daran zweifeln, ob er unser Stammkeeper sein sollte.
Hier ist eine kleine Übersicht über ein paar Spieler:








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